Präzise Bearbeitung von Teleskopspiegeln für den Blick in unendliche Weiten

Die Europäischen Südsternwarte (ESO) hat auf dem Cerro Armazones (3046 m) in Chile mit dem Bau des größten bodengebundenen Teleskops der Welt, dem Extremely Large Telescope (ELT), begonnen. Dieses riesige Teleskop soll der Erweiterung des astrophysikalischen Wissens dienen und neue Erkenntnisse, z. B. über schwarze Löcher und die Geschichte des Universums, liefern. Das ELT hat ein neuartiges Layout, bestehend aus fünf Spiegeln, wobei der Primärspiegel einen Durchmesser von 39 m aufweist. Dieser Hauptspiegel besteht aus 798 hexagonalen Segmenten, von denen jedes je 1,4 m breit, 5 cm dick und 245 kg schwer ist. Mit seiner monumentalen Größe kann das ELT mehr Licht einfangen als alle existierenden großen Forschungsteleskope auf der Welt zusammen. Zudem wird es 15-mal schärfere Bilder als das NASA/ESA Hubble Space Telescope liefern.

Für einen optimalen Blick ins All benötigt jedes der 798 Segmente des Primärspiegels eine nanometergenaue individuelle Oberfläche. Safran Reosc, eine Tochterfirma der Safran Electronics & Defense, hat von der ESO den Zuschlag für die Fertigung aller fünf Spiegel des ELTs erhalten. Um die aufwendige Fertigung der Hauptspiegelsegmente zu realisieren, baute Safran Electronics & Defense sogar eigens einen neuen 5000 m² großen Standort in Poitiers, Frankreich.

scia Systems freut sich, Safran Reosc für diesen Standort zwei scia Finish 1500 Systeme zur finalen Polierfehlerkorrektur der Elemente des Primärspiegels zu liefern. Die Anlagen ermöglichen es, mittels Ionenstrahlpolieren (IBF) Material mit etwa 600 nm Dicke abzutragen und Oberflächenformfehler zu korrigieren. Dabei kann auf jedem Spiegelsegment ein individuelles Schichtdickenprofil realisiert werden. Solch eine Präzision für den Primärspiegel ist nötig, um Abbildungsfehler zu vermeiden und die Helligkeit der Bilder zu optimieren.

Safran Reosc, eine Tochtergesellschaft der Safran Electronics & Defense, ist weltweit führend in der Entwicklung, Produktion und Integration von Hochleistungsoptiken für die Astronomie, die Raumfahrt, für Hochenergielaser und für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen hat seit seiner Gründung 1937 eine einzigartige Fachkompetenz für Optiken der bodengebundenen Astronomie entwickelt und bietet eine Palette von Hochleistungsoptiken und hochpräzisen optomechanischen Geräten an. Weitere Informationen: www.safran-electronics-defense.com

Europäische Südsternwarte (ESO), ist eine zwischenstaatliche Wissenschafts- und Technologieorganisation. Ihr Programm umfasst die Planung, den Bau und den Betrieb von leistungsfähigen, bodengebundenen astronomischen Teleskopen, welche wichtige wissenschaftliche Entdeckungen ermöglichen. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die ESO eine maßgebliche Rolle. Weitere Informationen: www.eso.org